Gegen Venenleiden muss man selbst aktiv werden
Sitzen, so warnen Mediziner seit geraumer Zeit, ist das neue Rauchen. Einer Umfrage zufolge bewegen sich zwei Drittel der Bevölkerung weniger als eine Stunde am Tag. Das macht krank. Es kommt zu Übergewicht, Haltungsschäden und häufig auch zu Venenleiden. Am Abend tun die Beine weh und schwellen an. In der Folge kommt es zu Krampfadern und Besenreisern, die kleinen Gefäße verfärben sich blau. Hilflos ausgeliefert ist man Venenleiden aber nicht.
Rotes Weinlaub gegen Schmerzen
Nicht jede Krampfader gibt Grund zur Sorge. Feine Besenreiser sind eher ein kosmetisches, denn ein gesundheitliches Problem. Schätzungsweise 20 Prozent der Bevölkerung klagen über müde, geschwollene Beine. Aktiv gegen Venenleiden hilft der Wirkstoff aus dem roten Weinlaub. Der in Tabletten- und Cremeform erhältliche Wirkstoff bekämpft das Schweregefühl, lindert die Schmerzen und wirkt Juckreiz und Ödemen entgegen. Er wird aus den im Herbst rot gefärbten Weinblättern gewonnen, die unter anderem Flavonoide enthalten. Sie wirken entzündungshemmend und können die Gefäßwände abdichten. Wasser kann nicht mehr ins Gewebe eindringen, was wiederum die Schwellungen in den Beinen und damit auch das Schweregefühl und die Schmerzen lindert.
Venenleiden einfach davonlaufen
Auch wenn feine Besenreiser nicht gefährlich sind, sollte man mit Gegenmaßnahmen nicht zu lange warten. Dazu ist es wichtig, den Lebensstil zu verändern. Bewegung ist nötig. Experten empfehlen viel zu laufen, die Treppe, statt den Fahrstuhl zu nehmen und das Auto öfter stehenzulassen. Besonders geeignet ist Barfußgehen. Das fördert die Muskelpumpfunktion und erleichtert den Rücktransport des Blutes aus den Beinen zum Herzen. Den gleichen Effekt hat das regelmäßige Hochlegen der Beine, am besten auch in der Nacht. Übergewicht muss unbedingt abgebaut werden. Sie sehen zwar weniger schick aus, aber Kompressionsstrümpfe und Schuhe mit flachen Absätzen sind einfach besser für die Beingesundheit. Wechselgüsse nach Pfarrer Kneipp und Venengymnastik sind ebenfalls geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung. Auch Yoga hilft, die Beine fit und gesund zu erhalten.
Rechtzeitig zum Arzt
Wenn die Beine starke Beschwerden verursachen, wenn sie sich dauerhaft müde und schwer anfühlen, wenn sie massiv anschwellen und kribbeln oder ein stechender Schmerz auftritt, ist es Zeit für einen Besuch beim Arzt. Er entscheidet, ob eine Verödung der Krampfadern erforderlich ist oder die erkrankten Venen ganz oder teilweise entfernt werden müssen. Bei der Verödung wird ein Mittel in die Vene gespritzt, das die Venenwände vernarben lässt. Bei der Lasertherapie wird eine kleine Sonde in die Vene eingeführt und die Vene erhitzt, bis sie versiegelt ist. Eine Sonde kommt auch bei der Ganz- oder Teilentfernung der Vene zum Einsatz. Die Venenwand wird am Ende der Krampfader durchstochen, das Gefäß durchtrennt und entfernt. Bei der venenerhaltenden, den Blutfluss korrigierenden Behandlung wird der krankhafte Venenabschnitt abgebunden, sodass er sich von selbst zurückbildet.
Richtige Ernährung für gesunde Blutgefäße
Wie bei den meisten Erkrankungen, so hat auch die Ernährung Einfluss auf die Venengesundheit. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in Obst und Gemüse schützen die Blutgefäße und stärken das Bindegewebe. Zusammen mit Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und hochwertigen Ölen bilden sie die Basis für eine venenfreundliche Ernährung. Zucker, Fett, Alkohol und stark verarbeitete Lebensmittel dagegen fördern das Übergewicht, das zu einer unnötigen Belastung der Venenfunktion führt.