Wie effektiv sind Entgiftungsdiäten wirklich

Entgiftungsdiäten können dazu beitragen, den Körper von schädlichen Giftstoffen zu befreien und das Immunsystem zu stärken. Allerdings sollten sie nicht über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden, da sie möglicherweise nicht ausreichend Nährstoffe enthalten und zu Mangelerscheinungen führen können. Es ist wichtig, sich vor Beginn einer Entgiftungsdiät von einem Arzt oder Ernährungsexperten beraten zu lassen.

Entgiftungsdiäten sind beliebter denn je, die vorgeben, schädliche Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen. Es ist jedoch nicht ganz klar, ob solche Diäten die Eliminierung von Schadstoffen wirklich vornehmen, welche spezifischen Verbindungen dabei entfernt werden sollen und letztendlich ob sie überhaupt wirken.

Detox-Diäten bedeuten starke Änderungen der täglichen Ernährung

Detox-Diäten sind im Allgemeinen kurzfristige diätetische Eingriffe. Eine typische Entgiftungsdiät beinhaltet eine Fastenperiode, gefolgt von einer strengen Diät mit Obst, Gemüse, Fruchtsäften und Wasser. Manchmal enthält eine Entgiftung auch Kräuter, Kräuter-Tees, Ergänzungsmittel und Darmreinigungen oder Einläufe. Dabei soll in besonderem Maße Verzicht auf Alkohol und Zigaretten, Süßigkeiten und gezuckerte Lebensmittel, Kaffee, sowie industrielle Fertiggerichte geübt werden. Eine Detox-Diät wird in den meisten Medien in ihrer Durchführung als eine leichte Angelegenheit geschildert, die man mal eben so in seinen täglichen Ablauf einbauen kann. Es sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da immerhin von heute auf morgen durch eine krasse Ernährungsänderung Eingriff in den Organismus vorgenommen wird.

Diese Vorteile werden vielerorts bei Durchführung einer Detox-Diät behauptet:

  • Entlastung der Organe durch Fasten

  • Anregung der Leber, um Giftstoffe zu eliminieren

  • Förderung der Toxinausscheidung

  • Verbesserung der Durchblutung

  • Versorgung des Körpers mit gesunden Nährstoffen


Entgiftungsdiäten sollen bei diversen Gesundheitsproblemen helfen

Entgiftungstherapien werden am häufigsten empfohlen, da man uns erzählt, dass wir möglicherweise giftigen Chemikalien in der Umwelt oder in unserer Ernährung ausgesetzt sind. Dazu gehören Schadstoffe, synthetische Chemikalien, Schwermetalle und andere schädliche Verbindungen. Es wird auch behauptet, dass diese Diäten bei verschiedenen Gesundheitsproblemen helfen, einschließlich Fettleibigkeit, Verdauungsproblemen, Autoimmunerkrankungen, Entzündungen, Allergien, Blähungen und chronischer Müdigkeit.

Die Forschung des Menschen zu Entgiftungsdiäten fehlt jedoch, und die wenigen Studien, die existieren, weisen erhebliche Mängel auf.

Einige Entgiftungsdiäten erfordern eine große Überwindung

Es werden einige Formen der Detox-Diäten angeboten – angefangen beim vollständigen Hungerfasten bis hin zu einfacheren Änderungen an der Nahrung. Bei den meisten Entgiftungsdiäten handelt es sich um mindestens eine der folgenden Ernährungsweisen:

  • 1–3 Tage fasten.

  • Trinken von frischen Obst- und Gemüsesäfte, Smoothies, Wasser und Tee.

  • Trinken von nur bestimmten Flüssigkeiten wie Salzwasser oder Zitronensaft.

  • Eliminierung von Lebensmitteln mit hohem Schwermetall-, Schadstoff- und Allergengehalt.

  • Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder Kräutern.

  • Vermeidung von allen allergenen Lebensmittel.

  • Einsatz von Abführmitteln, Darmreinigungen oder Einläufen.

  • Regelmäßiges Training.

  • Alkohol, Kaffee, Zigaretten und raffinierten Zucker vollständig entfernen.

Detox-Diäten variieren in Intensität und Dauer. Trotz dieser den Körper schwächenden Prozeduren, geht der Trend immer weiter und findet neuerdings viele neue Anhänger. Immerhin haben bei einer Umfrage 40 Prozent der Deutschen im Jahre 2019 angegeben, dass sie ein Fasten aus gesundheitlicher Sicht für sinnvoll halten, dahingegen 19 Prozent für weniger sinnvoll.


Welche Toxine werden eigentlich eliminiert?

Entgiftungsdiäten identifizieren selten die spezifischen Toxine, die sie entfernen möchten. Die Mechanismen, nach denen sie funktionieren, sind ebenfalls unklar. Tatsächlich gibt es kaum Anzeichen dafür, dass Entgiftungsdiäten Giftstoffe tatsächlich aus dem Körper entfernen.

Darüber hinaus ist der Körper durchaus in der Lage, sich über Leber sowie Ausscheidungen zu reinigen. Die Leber macht giftige Substanzen unschädlich und sorgt dafür, dass sie aus dem Körper freigesetzt werden. Trotzdem gibt es einige Chemikalien, die mit diesem Verfahren möglicherweise nicht so leicht entfernt werden können, darunter persistente organische Schadstoffe (POPs), Phthalate, Bisphenol A (BPA) und Schwermetalle.

Doch diese Verbindungen werden heutzutage im Allgemeinen aus kommerziellen Produkten entfernt oder in diesen eingeschränkt. Insgesamt gibt es kaum Anhaltspunkte dafür, dass eine Entgiftungsdiät zur Eliminierung dieser Verbindungen beiträgt.


Wie effektiv sind diese Diäten?

Einige Menschen berichten, dass sie sich während und nach Entgiftungsdiäten konzentrierter und energischer fühlen. Dieses verbesserte Wohlbefinden kann jedoch einfach darauf zurückzuführen sein, dass verarbeitete Lebensmittel, Alkohol und andere ungesunde Substanzen aus der Ernährung entfernt werden. Möglicherweise werden auch Vitamine und Mineralien, die vorher fehlten, nun zugeführt. Viele Menschen berichten jedoch auch, dass sie sich während des Fastens sehr unwohl fühlen.

In der Entgiftungsbranche mangelt es an Regulierung und Überwachung. Viele Entgiftungsnahrungsmittel und -zusätze haben möglicherweise keine wissenschaftliche Grundlage.

Während Detox-Diäten verlockend erscheinen, haben ihre Vorteile wahrscheinlich nichts mit der Beseitigung von Toxinen zu tun, sondern vielmehr mit der Beseitigung verschiedener ungesunder Lebensmittel. Ein viel schlauerer Ansatz ist es, gesünder zu essen und den Lebensstil zu verbessern, anstatt sich einer potenziell gefährlichen Reinigung zu unterziehen.

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